Beschrieb Pension Schöller

von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby
Umfangreiche Bearbeitung von Harry Sturzenegger  für 6 Damen, 6 Herren

Gutsbesitzer Philipp Klapproth aus Hünenberg möchte seinen Stammtischbrüdern, allen voran der reiche Chamer Apotheker, der ihn immer aussticht, mit einem verrückten Erlebnis imponieren. Als er in der Zeitung einen Bericht über grosstädtische Irrenanstalten liest, die Soireen veranstalten, drängt sein ganzer Wille nur noch: nach Zürich! Nach Zürich!! Die Teilnahme an einer Soiree in einer Irrenanstalt wäre das Richtige. Sein Neffe Alfred in Zürich soll ihm diesen Wunsch erfüllen als Gegenleistung für die Finanzierung einer Geschäftseröffnung. Derart in der Zwickmühle kann und darf Alfred seinem naiven Onkel den Wunsch nicht ausreden. Also erfüllt er ihn. Der genialen Idee seiner Bekannten, Adele Seibel, folgend, führt er den erlebnishungrigen Klapproth zu einer ganz normalen Abendgesellschaft in eine ganz normale Pension – in die Familienpension Schöller – und macht ihn glauben, die Pension sei ein Irrenhaus. Klapproth trifft auf eine wilde Mischung typischer Zeitgenossen mit Macke, Spleen und Phantasie – und hält sie für Geisteskranke. Mit fatalen Folgen: Denn weil er das glaubt, verspricht er den «Irren» alles, was sie von ihm wollen… Der Abend wird ein voller Erfolg; der Onkel macht "Bekanntschaft" mit einem Großwildjäger, einer Schriftstellerin, einem Major a. D. und – als Höhepunkt – mit einem Möchtegernschauspieler mit einem "kleinen Karrierehindernis" – einem L-Sprachfehler. Am Ende wird es selbst Philipp Klapproth zu bunt, er reist zurück in seine ländliche Idylle, doch auch hier ist er vor seinen "neuen Freunden" nicht sicher…
Aufführungsrechte: Theaterverlag Elgg

Presseberichte

Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn
[...] Harry Sturzenegger wählte nicht einfach eine der verschiedenen im Laufe der Jahrzehnte geschriebenen Bearbeitungen des Stücks. Er ist zurück an die Wurzeln des Schwanks gegangen und hat sich in seiner für die Volksbühne erarbeiteten Textfassung an die Urfassung gehalten.
Obwohl er die Handlung in eine Zuger Gemeinde und nach Zürich verlegte, widerspiegelt das Stück die unverfälschte Stimmung der Entstehungszeit, die Zeit des industriellen Aufbruchs, in der die Welt begann, einem Irrenhaus nicht unähnlich zu werden. [...]

Witz und Esprit am laufenden Band
[...]Witz und Esprit, aber auch Angst und Verzweiflung lösen sich am laufenden Band ab. Das Publikum krümmt sich schier vor Lachen und dankt mit einem rund fünfminütigen Schlussapplaus. [...]