Beschrieb De Chnuppesaager

von Harry Sturzenegger sehr frei nach Molières "Der Geizige"

Das Stück spielt 1928 auf dem Hof von Hausherr

Der Bauer Hausherr liebt nichts mehr als sein Geld. Auch seine Kinder sieht er vor allem als Verhandlungsobjekte, aus denen man bei schlauer Eheschliessung Profit schlagen kann. Deshalb fürchten Karl und Annelies natürlich die geplanten Vernunftsehen, denn der Vater will überraschender weise die heimliche Verlobte seines Sohnes selbst heiraten. Kein Wunder, dass in diesem Haus die Ehrlichkeit verliert, die Hinterlist gewinnt und die Schadenfreude die letzte Rettung ist. Auch Hausherr ist unglücklich. Sein tragikomischer Jammer um den vermeintlichen Verlust der Geldkassette ist ein Höhepunkt im Komödientheater Molières. Doch am Ende haben die Paare glücklich ihr Ziel erreicht und verlassen den Hof. Zurück bleibt, einsam und allein, der Geizige mit seiner geliebten Geldkassette.
Diese herrlich hinterlistige Satire über die Gier eines alten Knausers nach Profit und Besitz ist nun von allem barocken Staub befreit und in die goldenen Zwanzigerjahre verlegt. Das ergibt spannende Bezüge und verleiht dem ohnehin schon witzigen Stück zusätzlichen Pfeffer. Das Thema von Molières Stück ist ja immer brandaktuell. Gerade in Zeiten von Wirtschaftskrisen wird gerne Geiz mit Sparsamkeit verwechselt. Auch der Konflikt zwischen Generationen und zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist zeitlos.
Die Zeit der Zwanziger-Jahre ist bewusst gewählt, weil sich gegen Ende des Jahrzehnts wirtschaftliche Katastrophen am Horizont abzeichneten, wie wir sie leider auch heute erfahren müssen. Dies ergibt eine innere „Zeitnähe“.
Aufführungsrechte: Theaterverlag Elgg

Presseberichte


Witzige Satire vom Staub befreit


[...] Harry Sturzenegger, der Regisseur der Volksbühne Cham, hat Molières erfolgreiche Komödie «Der Geizige» aus dem Jahr 1668 vom barocken Staub befreit. Aus Molières Fassung ist das Stück «De Chnuppe Saager» entstanden, dessen Premiere am Samstagabend im Mandelhof in Cham das Publikum vollauf begeisterte. «Der Mix zwischen lustigen Pointen, der Geschichte Chams und Molières Tiefsinn lässt keine Wünsche offen», [...]

[...]Mit dem Stück «De Chnuppe Saager» feiert die Volksbühne Cham ihr 30-Jahr-Jubiläum auf eindrückliche Art und Weise. Die Bühne ist mit keiner einzigen fest installierten Requisite bestückt. Der Fokus des Betrachters ist so einzig und allein auf die Schauspieler gerichtet, die permanent im Rampenlicht stehen. Die vom Regisseur eingebauten Gags, die Sprüche und Zitate aus altväterischen Weisheiten, kommen so ungeschminkt zur Geltung. Das Publikum war restlos begeistert. [...]